Edith Lucas-Pagelson (geb. Herz) aus Duisburg

20.09.1926 Worms – 07.10.2023 Somers

Edith Herz wuchs mit ihrer jüngeren Schwester Suse in der Kämmererstr. 10-12 in Worms auf, wo ihre Eltern, Albert und Flora Herz, einen Eisenwarenladen führten. Während des Novemberpogroms wurde ihre Wohnung verwüstet, der Vater im KZ Buchenwald inhaftiert. Nach seiner Entlassung gelang es den Eltern, zumindest Suse mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen. Mit ihrer Tochter Edith zogen sie nach Duisburg, wo Verwandte der Mutter ein Kaufhaus besaßen. Edith fuhr fortan täglich nach Köln und besuchte dort die Jawne-Schule. Ab 1941 musste die Familie in die Baustraße 34 ziehen, ein früheres Kaufhaus, das in eine Zwangsunterkunft umgewandelt worden war. Am 25.7.1942 wurden sie vom Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihr Vater starb dort nach wenigen Wochen. Edith und ihre Mutter wurden im Mai 1944 nach Auschwitz verschleppt, im September 1944 in das KZ Stutthof. Wie durch ein Wunder überlebten sie Lager und Todesmarsch. Sie kehrten im Dezember 1945 nach Duisburg zurück, wo sie wieder zu Kräften kamen. Edith traf dort auch ihren Jugendfreund Horst Lucas wieder, der als einziger seiner Familie den Holocaust überlebt hatte. Gemeinsam wanderten sie nach New York aus, wo Edith ihre Schwester Suse wiedersah – dort gründeten Edith und Horst (jetzt: Henry) eine Familie. Nach Henrys frühem Tod (bei einem Skiunfall) heiratete Edith Arthur Pagelson. Spät sprach Edith über ihre Erinnerungen während des Holocaust. Sie starb im Alter von 97 Jahren in Somers.

 

 

Literatur und Quellen:

Gorrel, Nancy: Biography Edith Lucas-Pagelson, in: Helen and Sol Krawitz Holocaust Memorial Education Center (https://www.ssbjcchec.org/survivor/edith-pagelson/

Richterich, Robin: Edith überlebte Auschwitz – und fand ihre große Liebe wieder, in: NRW, 29.1.2025

Lucas-Pagelson, Edith: Against all odds. A miracle of Holocaust Survival, Rockland 2012

Lucas-Pagelson, Edith: Bericht über den Novemberpogrom in Worms, gedruckt in der Wormser Zeitung vom 10.11.1988 (https://www.igl.uni-mainz.de/fileadmin/user_upload/files/publikationen/juedische_Geschichte/Warmaisa_Lehrer_A4_CD_zweite_Auflage_V02__1_.pdf)

Lucas-Pagelson, Edith: Interview mit der Shoah-Foundation: https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn513298 (Transkript: https://collections.ushmm.org/oh_findingaids/RG-50.054.0011_01_trs_en.pdf)

Lucas-Pagelson, Edith: Interview im Crestwood, Oral History Project (https://www.crestwood.on.ca/ohp/edith-pagelson/ )

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

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