David
Eulau
aus Essen
22.04.1890
Rohrbach
–
Minsk
David Eulau war verheiratet mit Hedwig (Hede) Pelz und führte ein Damenhutgeschäft in Essen, später arbeitete er als Vertreter. Die Eulaus hatten zwei Kinder, Hans und Günter, und waren eine gläubige Familie. Hede sang im Synagogenchor und war darauf sehr stolz. David gehörte zu denjenigen deutschen Juden, die sich trotz der zunehmenden Verfolgung schwer taten, das Land zu verlassen. Er war ein „sehr bewusster Deutscher“, wie sich sein Sohn Hans später erinnerte, und hatte sich immer als Deutscher gefühlt. Im Ersten Weltkrieg war er zweimal verwundet und ausgezeichnet worden. Ihren Kindern wollten David und Hede die Demütigungen und Verfolgungen allerdings ersparen: sie ermöglichten die Ausreise von Hans nach Schweden (1937) und von Günter in die Schweiz. Beide überlebten den Holocaust, Hans in Palästina, wo er sich 1948 als Soldat am israelischen Unabhängigkeitskrieg beteiligte und ein hoher Offizier wurde; Günter war erst während des Krieges in der Schweiz interniert, danach lebte er in Wien und in München. David und Hede Eulau lebten zuletzt im “Judenhaus“ in der Hachestraße 22, wo Hede die Küche führte. Am 10.11.1941 wurden sie in das Ghetto Minsk deportiert, wo sich ihre Spur verliert.
Literatur und Quellen:
Gedenkblatt Yad Vashem (von seinem Sohn Uri Aloni (Hans Eulau) ausgefüllt)
Alte Synagoge Essen, BR 005 – Interview mit Uri Aloni (d.i. Hans Eulau) vom 10.3.1988
Autorin: Hannelore Steinert