Carola
Crott
(geb. Callmann)
aus Wuppertal
14.03.1887
Hagen
–
27.12.1955
Wuppertal
Carola Callmann und Heinz Crott waren seit 1912 verheiratet, wohnten in Wuppertal und hatten einen Sohn, Helmut. Heinz verlor 1937 mit 49 Jahren seine Stellung bei der Reichsbahn, weil er sich nicht von seiner jüdischen Frau scheiden lassen wollte. Für Carola gab es ab 1938 Zutrittsverbot für Theater, Kinos und Restaurants. Sie durfte nicht mehr Straßenbahn fahren oder nach 21 Uhr das Haus verlassen. Die Wohnung in der Blumenstraße wurde ihr einziger Rückzugspunkt, auch für ihre ältere Schwester Henriette, die fast täglich aus dem jüdischen Altenheim zu Besuch kam. Ab 1941 musste Carola miterleben, wie ihre jüdischen Bekannten und Freunde deportiert wurden; darunter auch Henriette, zunächst vom Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Theresienstadt, dann nach Treblinka, wo sie ermordet wurde. Helmut überlebte als Soldat bei der Wehrmacht in Norwegen, er konnte verbergen, dass er nach NS-Gesetzen als „Halbjude“ galt. Am 17.9.1944 wurde auch Carola zum Düsseldorfer Schlachthof verschleppt und tags darauf in Arbeitslager der „Organisation Todt“ in Minkwitz und Zeitz deportiert. Von dort kam sie am 17.2.1945 nach Theresienstadt. Über ihre Erlebnisse in den Lagern sprach sie nie. Carola erhielt 1949 eine „Haftentschädigung“ in Höhe von 1.200 DM, im November 1955 wegen der erlittenen gesundheitlichen Schäden eine kleine Rente. Doch hiervon sollte sie nichts mehr haben: Sie starb kurz darauf nach einem Autounfall.
Literatur und Quellen:
Crott, Randi: Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern, Köln 2012.
Autor: Joachim Schröder