Carl Zenner aus Düsseldorf

11.06.1899 Oberlimberg – 16.06.1969 Andernach

SS- und Polizeiführer für Weißrussland/Minsk (1941-1942)

Zenner war im ersten Weltkrieg Soldat und kämpfte anschließend in einem Freikorps im Baltikum. Er studierte dann Volks- und Betriebswissenschaften in Köln und fand 1922 Arbeit als Angestellter. Bereits 1925 trat Zenner in die NSDAP ein, kurz darauf auch in die SS, wo er eine steile Karriere machte. Seit 1932 saß er (mit kurzer Unterbrechung) für die NSDAP im Reichstag, 1936 wurde er Polizeipräsident von Aachen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde Zenner SS- und Polizeiführer für „Weißruthenien“ (mit Sitz in Minsk). Unter seiner Ägide ermordeten die SS-Einsatzkommandos Zehntausende weißrussischer Juden, u.a. um im Ghetto Minsk „Platz zu schaffen“ für die Juden, die ab November 1941 nach Minsk deportiert wurden. Im Sommer 1942 kam er an das SS-Hauptamt in Berlin. Nach dem Krieg zunächst unbehelligt, nahm die Staatsanwaltschaft Koblenz Ende der 1950er Jahre Ermittlungen auf. Wegen seiner zahlreichen Kriegsverbrechen wurde Zenner 1961 zu 15 Jahren Haft verurteilt.


Literatur und Quellen:

Klee, Ernst: Personenlexikon zum Drittes Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt/M. 2005
Urteil des LG Koblenz gegen Zenner (12.6.1961), in: Justiz und NS-Verbrechen, Bd. XVII, Verfahren Nr. 512.

Autor: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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