Artur
Salzmann
aus Essen
14.03.1880
Stettin/Szczecin
–
08.05.1942
Chełmno
Artur Salzmann heiratete im Jahr 1910 in Mainz Betty Klestadt und zog mit ihr nach Essen-Borbeck. Dort arbeitete er als Leiter der Möbelabteilung des jüdischen Textilhauses der Gebrüder Loewenstein in der Gerichtsstraße 42. Das Ehepaar bekam zwei Kinder: Werner (1912) und Ruth (1915). Währen des ersten Weltkriegs kämpfte Arthur Salzmann als Soldat, wofür er dem Frontkämpfer-Ehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Einen Tag vor seiner Rückkehr starb seine Frau Betty an der Spanischen Grippe. Nach ihrem Tod heiratete er Emilie Klestadt, eine Schwester seiner Frau, mit der er 1922 eine weitere Tochter, Ursula, bekam. Die Familie Salzmann wohnte in der Wüstenhöferstraße 221. Die Kinder besuchten in Essen die Schule, aber in den dreißiger Jahren verließen sie und Emilie nacheinander die Stadt: Ruth und Ursula gelangten nach Palästina, Werner und Emilie überlebten die Shoah in Belgien bzw. Frankreich. Artur blieb alleine in Essen, auch nach der Arisierung seines Geschäfts im Februar 1938. Während des Novemberpogroms wurde er verhaftet, doch am 23.11.1938 wieder entlassen. Am 3.1.1941 musste er in das „Judenhaus“ in der Hammacherstraße 4 ziehen. Er wurde am 27.10.1941 ins Ghetto in Łódź deportiert. Hier lebte er mit 64 Personen in der Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 8. Ein Jahr später, am 7.5.1942, wurde er ins Vernichtungslager Chełmno deportiert und sofort ermordet.
Literatur und Quellen:
Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, Koblenz 1986 (https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de958048)
Betty Salzmann, in: epidat – epigraphische Datenbank (http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/epidat?id=seg-34&lang=)
Genger, Angela/Jakobs, Hildegard (Hrsg.): Düsseldorf. Getto Litzmannstadt 1941, Essen 2010, S. 360ff.
Kultur-Historischer Verein Borbeck e.V.,(http://www.khv-borbeck.de/stolpersteine/artikel.html)
Schröter, Hermann: Geschichte und Schicksal der Essener Juden, Essen 1980, S. 523, 622, 707, 749.
Autor: Lee, Donghyun