Anna Andorn (geb. Loewenstein) aus Essen

14.07.1885 Bocholt – 12.10.1944 Auschwitz

Im Jahr 1914 meldete sich Anna Loewenstein als Hilfskrankenschwester beim Roten Kreuz und arbeitete bis 1917 in einem im Kriegslazarett in Borbeck. Sie brach unter der enormen physischen und psychischen Belastung zusammen und wurde nach Berlin in die Kinderklinik des Jüdischen Krankenhauses versetzt. Später ging sie in die Schweiz und war als Krankenschwester in der Jüdischen Gemeinde Zürich tätig. Im Jahr 1930 heiratete sie in Essen den Witwer Meier Andorn, Konrektor der Jüdischen Schule in Dortmund. Das Ehepaar wurde, nach der Internierung im Lager Holbeckshof in Essen, am 22.7.1942 nach Theresienstadt deportiert – voller Ungewissheit, was sie erwartete. In ihr Tagebuch schrieb sie: „Nun fahren wir schon seit 24 Stunden und wissen nicht wohin.“ Im Zug sprach sie ein SA-Mann aus der Begleitmannschaft an, dem sie damals im Lazarett das Leben gerettet hatte. Er verhalf ihr zur Flucht. In einer Kirche gab ihr ein Geistlicher Unterschlupf und versorgte sie. Auch konnte sie durch ihn Kontakt zu ihrem Mann in Theresienstadt halten. Nach einem halben Jahr im Untergrund erfuhr Anna, dass ihr Mann schwer erkrankt war. Sie begleitete den Geistlichen in das Lager und blieb dort. Meier Andorn starb am 21.10.1943. Anna Andorn wurde nach Auschwitz deportiert und dort am 12.10.1944 ermordet. Ihr Tagebuch endete im Oktober 1943.


Literatur und Quellen:

Haus der Essener Geschichte, Ernst Schmidt-Archiv


Autorin: Hannelore Steinert

Stammbaum

Stammbaum

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