Alfred
Meyerstein
aus Düsseldorf
16.04.1884
Leipzig
–
Minsk
Alfred Meyerstein heiratete 1913 die aus Limburg stammende Meta Herz. Sie zogen 1918 nach Düsseldorf und wohnten ab 1920 am Rathausufer 15, wo Alfred eine Vertretung für „echte und unechte Schmuckwaren“ führte. 1920 wurde ihr Sohn Rolf (später: Ralph) geboren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 gerieten die Meyersteins in wirtschaftliche Schwierigkeiten, während der Pogromnacht im November 1938 wurde ihre Wohnung vollständig verwüstet, Alfred musste wie viele Düsseldorfer Juden Zwangsarbeit in einer Ziegelei leisten. Um wenigstens ihren Sohn in Sicherheit zu bringen, organisierten sie im April 1939 seine Ausreise nach Großbritannien, von dort emigrierte er später in die USA. Alfred und Meta Meyerstein konnten nicht mehr auswandern. Ende Oktober 1941 erhielt das Ehepaar die Aufforderung, sich am 9.11.1941 im Düsseldorfer Schlachthof einzufinden. Am Tag vor ihrer Deportation schrieben sie noch eine Karte an ihren Sohn, es war das letzte Lebenszeichen, das er erhielt. Am Morgen des 10.11.1941 wurden Alfred und Meta Meyerstein vom Güterbahnhof Derendorf in das Ghetto Minsk verschleppt, wo sich ihre Spur verliert.
Literatur und Quellen:
Bazyler, Michael J.: Holocaust Justice. The Battle for Restitution in America's Courts, New York/London 2003
„Widerstand und Verfolgung in Düsseldorf während des Dritten Reiches“. Eine GPS-gestützte Educache-Tour durch Düsseldorf (online: http://www.düsselmap.de/sites/default/files/upload/cachebeschreibung/widerstand_pdf.pdf)
Auskunft Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf (2015)
Autor: Joachim Schröder