Eva Cohen (geb. Kamp) aus Düsseldorf

02.04.1863 Krefeld – 29.12.1939 Düsseldorf

Eva Kamp stammte aus Krefeld und hatte drei Geschwister. Im Jahr 1888 heiratete sie Isaac Cohen, der seit 1882 ein Geschäft auf der Rather Straße 56/58 führte, das mit Därmen, Häuten und Fleischereieinrichtungen handelte. Sie bekamen drei Söhne: Arthur, Eugen und Adolf, der als Soldat im Ersten Weltkrieg in Frankreich fiel. Nach 1933 durfte die renommierte Firma zunächst noch weiter mit dem Schlachthof kooperieren. Aufgrund der zunehmenden Boykotte geriet sie aber immer mehr unter Druck, im Juni 1938 wurde sie schließlich zwangsweise durch Verkauf an einen NSDAP-Parteigenossen „arisiert“. Im Jahr 1938 zogen Isaac und Eva Cohen, die bis dahin in einer Wohnung über dem Geschäft in der Rather Straße gewohnt hatten, in das Haus ihres Sohnes Arthur und seiner Familie in der Graf-Recke-Straße 49. Während der Pogromnacht, in der SA-Männer das Haus verwüsteten und Isaac und Arthur verhaftet wurden, erlitt Eva Cohen einen schweren Schlaganfall, von dem sie sich nie mehr erholen sollte. Sie starb am 29.12.1939 in Düsseldorf. Ihr Mann Isaac wurde im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er eine Woche nach der Ankunft starb.

 

Literatur und Quellen:

Jakobs, Hildegard u.a.: Im Getto von Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biographien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten (CD-Rom), Essen 2011
Juden in Düsseldorf. Ein fotographisches Erinnerungsbuch mit Arbeiten von Markus Kiel, hrsg. von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Düsseldorf 1998
Cohen/Goldberg family website (http://goldbergcohenfamily.info/familygermany.html)

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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